Legionellen sind wasserassoziierte, aerobe und thermophile Bakterien, welche grundsätzlich in jedem Süßwasser vorkommen können. Sie nisten sich gerne in Amöben ein, welche ihnen einen guten Schutz bieten. Legionellen vermehren sich rasch durch Zellteilung, wenn die Temperatur (25 bis 50°C), die Verweilzeit (Stagnation im System) und das Nahrungsangebot (Biofilm) passen. Geringe Wasserbewegung durch periodische Wasserentnahme (Ferienwohnung, Zwischensaison im Beherbergungsgewerbe etc), überdimensionierte Rohrleitungen und Speicher oder mangelhaft isolierte Leitungen, begünstigen ein Bakterienwachstum.
Der erste dokumentierte Legionellenfall ist im Sommer 1976 anlässlich eines Veteranenkongresses in Philadelphia, USA, passiert. Dort sind von den 4400 Teilnehmern 180 an einer schweren Atemwegserkrankung mit Komplikationen erkrankt. 29 Herren haben die Infektion nicht überlebt. Erst im Jänner 1977 gelang es Charles C. Shepard und Joseph E. Mc Dade den Erreger aus Lungengewebe zu isolieren und als neue Art zu identifizieren. Als Infektionsherd konnte die Klimaanlage nachgewiesen werden.
Durch das Einatmen des Aerosols (Sprühnebel), welches z.B. beim Duschen, in Whirlpools oder Luftbefeuchtern entsteht, gelangen Legionellen in die Lunge und können dort die Legionellose (Legionärskrankheit) oder das Pontiac Fieber auslösen. Die Letalitätsrate bei einer Legionellose liegt bei ca. 15%. Das Trinken von kontaminiertem Wasser mit Legionellen ist hingegen unkritisch.
Kritische Bereiche für eine Legionelleninfektion sind z.B. Warmwassersysteme, Kühltürme, Schwimmbäder, Luftbefeuchter, Luftwäscher, Klimaanlagen, Zierbrunnen, Wasserspiele, Kondenswassersammler, Zahnärztliche Behandlungseinrichtungen.
Im Gegensatz zu Deutschland gibt es zwar in Österreich noch keine gesetzliche Verpflichtung zur Durchführung einer Legionellenprohylaxe. Allerdings gibt es für den Fall einer Erkrankung eine ausjudizierte Rechtssprechung. Sachverständige stützen sich auf das Verkehrssicherheitsgesetz, die ÖNORMEN B5019 und B1300. Zur Verantwortung gezogen wird in jedem Fall der Betreiber. Wenn er keinen Nachweis erbringen kann, dass er nachweislich etwas zur Legionellensicherheit getan hat, ist der strafrechtliche Tatbestand der Fahrlässigkeit oder gar groben Fahrlässigkeit gegeben.
Hotels, Hausverwaltungen, öffentliche Stellen und Gemeinden haben sich mit dem Thema beschäftigt. Wichtig sei ein hohes Bewusstsein für die Gefahren zu schaffen. Wenn man die Gefahrenherde kennt, kann man mit wenig Aufwand und geringen Kosten, die Anlagen sicher betreiben.
OGH Urteil vom 29.08.2013 I 8 Ob 106/12i „Der Betreiber eines Hotels, hat dafür zu sorgen, dass das Wasser nicht gesundheitsschädlich ist. Ein Hotelier hat eine für die Gesundheit gefahrlose Inanspruchnahme auch von Duschwasser sicherzustellen. Zu diesem Zweck muss er eine regelmäßige Überprüfung der Wasserinstallation durch einen Fachmann vornehmen lassen. Für einen Fehler des beigezogenen Installateurs muss er einstehen.“
Grundsätzlich ist die Qualität unseres Trinkwassers bis zur Übergabestelle gesetzlich bestens geschützt. Die Übergabestelle ist in der Regel die Wasseruhr an der Kaltwasserstation in Ihrem Gebäude. Ab der Übergabestelle liegt die Wasserqualität im Verantwortungsbereich des Betreibers. Durch alte Leitungen, Totleitungen, Installationstechnik, Ablagerungen, Biofilm oder Nutzerverhalten kann die Qualität des Wassers nachteilig beeinflusst werden.
Neben Legionellen können im Trinkwasser auch andere gefährliche Bakterien und Verunreinigungen vorkommen. Nicht selten kann es z.B. im Kaltwasser zur Verkeimung durch Pseudomonas aeruginosa kommen. Sie verursachen durch Kontakt mit Haut und Schleimhäuten oft sehr schwer heilbare Wund-, Ohren-, Atemwegs- und Harnwegsinfektionen.
Durch z.B. Gewitter und Starkregen kann es immer wieder vorkommen, dass Oberflächenwasser in die Quellfassungen eingespült und dadurch Keime eingetragen werden. Bakterien können auch durch undichte Leitungen oder Umbauten eingebracht werden. Bei Grundwasserversorgung können Landwirtschaft oder Industrie das Wasser mit Pestiziden, Schwermetallen und vielen weiteren Schadstoffen belasten. Deshalb bieten wir unsere Filtersysteme immer mit einem hochwirksamen Viren- und Bakterienfilter an. Wie durch eine Firewall in einem Computer, ist Ihr Trinkwasser im Falle eines Falles durch unsere Filter vor krankmachenden Bedrohungen geschützt.